Zürich 1916. Rings um die Schweiz tobt der Erste Weltkrieg. Menschen aus aller Herren Länder suchen Asyl in der weiterhin florierenden Finanzmetropole. Unter den Flüchtlingen sind auch Performance-Künstler, die sich lautstark gegen die Kriegstreiberei des Bürgertums wenden. In der Spiegelgasse eröffnen sie das Cabaret Voltaire, ein Etablissement, in dem sie ihre ganz eigene Auffassung von Kunst propagieren: Dada. Auf der anderen Straßenseite wohnt Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, der den Krieg nutzen will, um in Russland eine proletarische Revolution zu initiieren.
Hier, im Auge des Taifuns, liegen die Ausgangspunkte von zwei fundamentalen revolutionären Entwicklungen des 20. Jahrhunderts: eine politische mit der Vision einer klassenlosen Gesellschaft, und eine künstlerische, die ästhetische Ideale zugunsten einer soliden Sinnlosigkeit brechen möchte.
Die Dada-Operette mischt intime Momente, schlagfertige Wortgefechte und klassische Operettenmotive - Liebe und Eifersucht, Verwechslungen und Spionage, politische Intrigen, ein durchtriebener Butler, eine schöne, kunstliebende Bankierstochter. Ein Spiel im Spiel gibt der Operette eine zweite Ebene: auf der Bühne des Cabaret Voltaire singen die Protagonisten dadaistische Lieder und Songs.
Libretto: Jürgen von Stenglin, Musik: Peter Stangel
Uraufführung: September 2016, München, Alte Kongresshalle
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(nach Friedrich Hölderlin)
"Eine Sonne ist der Mensch, allsehend, allverklärend, wenn er liebt, und liebt er nicht, so ist er eine dunkle Wohnung, wo ein rauchend Lämpchen brennt."
Uraufführung: Theater Heidelberg, 2004; Spielzeiten 2004/05, 2005/06
(Hartmann & Stauffacher Verlag, Köln)
"Warum sollte er keine Drachen bauen? Benjamin Franklin baute auch Drachen. Er war Präsident der Vereinigten Staaten, wenn ich mich nicht irre. Und niemand ist lächerlicher als ein Präsident der Vereinigten Staaten, der Drachen baut. So, jetzt besorge ich erstmal die Weihnachtsgans."
Uraufführung: Staatstheater Dresden, 2004; Spielzeiten 2004/05, 2005/06
(Hartmann & Stauffacher Verlag, Köln)
"Heute ist mir manchmal, als fühlt' ich sie noch, wie eines Freundes warme Hand, aber ich erwache und meine, ich habe meine eignen Finger gehalten."
Uraufführung: Schauspiel Dortmund, 2003; Spielzeit 2002/03
(Rechte beim Autor)
Das Stück erzählt von einem Asylbewerber aus Usbekistan,der sich im Transitbereich eines deutschen Flughafens einer Anhörung im Asylverfahren stellen muss. Es aktualisiert Hölderlins Briefroman Hyperion und seine Themen Liebe, Freiheit, Terrorismus und Verfolgung. So geht es auch um eine Untersuchung der Frage, was es heute heißt, "unter die Deutschen zu kommen".
Stückewettbewerb Zimmertheater Tübingen 2009, 3.Preis
(Rechte beim Autor)
Die Welt bleibt ein Rauschen, solange wir ihr keinen Sinn geben. Sie ist das, was wir aus ihr machen. Erst wenn wir sie deuten, eröffnen wir uns ihre Möglichkeiten: das kann ebenso begeisternd wie trostlos sein.
Das Stück stellt - auf einem (imaginären) Spielplatz - Situationen her, in denen vier Frauencharaktere aufeinander treffen. In Gesprächen, Geschichten, Provokationen, Aktionen, Vertrauensbeweisen, Abgrenzungen etc. umkreisen sich die Figuren. Wie sie dabei auf sehr unterschiedliche Weise Bedeutungen aus dem allgegenwärtigen Rauschen lesen, ist das Thema des Stückes. Die offene Form unterstreicht diese spekulative Perspektive.
Kindertheater
Uraufführung: Main-Franken Theater Würzburg, 2001
(Verlag der Autoren, Frankfurt/Main)
Uraufführung: Junges Staatstheater Wiesbaden, 1998
Münchener Jugenddramatikerpreis 1997